Das dffb-Treffen am 29. April 2016

(Die englische Version folgt weiter unten)

KLEINES RESUMEE

Erfreulich viele Absolventen und *Innen waren der Einladung in das Helene Schwarz Café gefolgt und drängten sich im Seminarraum um den langen Tisch.

1. Der größte und wichtigste Punkt war die Präsentation der Alumni-Website, die inzwischen online ist und dank unzähliger ehrenamtlicher Arbeitsstunden von Friederike Anders und René Perraudin schon ziemlich viel zu bieten hatte.
Die Website ist – anders als die sehr aufwändig gestaltete dffb-Archiv-Website der Stiftung deutsche Kinemathek - mit nur sehr knappen Mitteln entwickelt worden, die der Förderverein zur Verfügung gestellt hatte. Sie hat dennoch einen großen Charme, weil sie sehr viele verschiedene Features anbietet und vor allem aus dem Material und den Aktivitäten der Alumni selber wächst. Die Resonanz auf die Präsentation war durchweg sehr positiv, alle Beteiligten sprachen sich dafür aus, dass die Seite aktiv weiter entwickelt wird.
Für eine Weiterentwicklung Richtung interaktiver Nutzbarkeit und größerer Reichweite ist eine finanzielle Unterstützung allerdings unumgänglich.
Eine Art Crowdfunding entspricht dem Charakter der Seite und sollte in einem ersten Schritt durch die Alumni/ae selber unterstützt werden – durch Eintritt in den Förderverein und/oder durch Spenden. (Formulare zur Beitrittserklärung schicken wir sehr gerne auf Anfrage per Mail zu.)
Auch mögliche Überschneidungen mit der Archiv-Website der Kinemathek wurden diskutiert. Zu diesem Zweck ist ein Treffen mit Martin Körber und Jürgen Keiper von der Kinemathek angestrebt, um Synergien herauszuarbeiten und möglichst auch mit in die von ihnen angestrebte zweite Phase der Finanzierung eingebunden zu werden.
Da viele Absolventen und Absolventinnen der früheren Jahre nicht so vertraut mit der Bearbeitung von Websites sind, hat Julia Lee, eine Absolventin des Produktionsstudienganges, einen zweistündigen Workshop angeboten. Bei Interesse bitte melden, damit wir einen Termin finden können.

2. Fünfzig Jahre Filmgeschichte der dffb – ein Seminar von Frank Behnke und Stefan Pethke. Basierend auf Filmausschnitten, die einstige Studierende der dffb zur Verfügung gestellt haben und die Frank Behnke heldenhaft in privater Aufopferung digitalisiert hat, fand ein erstes dreiwöchiges Schnittseminar in der dffb statt. Die Studierenden konnten die Ausschnitte nach eigenen Ideen zusammenstellen und schneiden. Auszüge aus den bisher entstandenen Filmen wurden vorgestellt. Es zeigt sich, dass sehr unterschiedliche und spannende Filme entstehen in dieser Konfrontation älterer Ausschnitte aus dffb-Filmen mit dem frischen, neuen Blick heutiger Studierender.
Das Seminar sollte unbedingt in einer zweiten Phase weitergehen; dann ist eine Präsentation der Ergebnisse während der Berlinale 2017 oder auch im Kleinen Fernsehspiel bzw dem rbb/arte vorstellbar. Es braucht auf jeden Fall die Unterstützung der dffb-Studienleitung.
Die Ausschnitte und die neuen Filme bieten sich auch an für die zweite Phase der Alumniwebsite. Die Ideen: Eine Verlinkung von den Ausschnitten, die in den einzelnen Profilen abgelegt sind, zu den ganzen Filmen. Spannend wäre auch ein „Story Generator“, mit dem neue Verknüpfungen spielerisch hergestellt werden könnten.
Voraussetzung für all diese Ideen ist die Rechtefreigabe der Filme durch die dffb.

3. Ausstellung (Idee von Gerd Conradt): Die Idee ist eine ganze Reihe von Vitrinen mit Gegenständen, die die Absolventen und Absolventinnen zur Verfügung stellen. Die Übergabe könnte mit einem „Bring In“ zu einem Event ausgebaut werden. Als Ausstellungsort vorstellbar sind die Flure und Gänge des Filmhauses. Gerd Conradt hat allerdings auch in der Akademie der Künste eine Anfrage gestartet und die Zusage erhalten, ein verlängertes Wochenende mit Ausstellung, Symposium, Filmreihe und Gesprächen zu veranstalten. Voraussetzung für diese Veranstaltung wäre allerdings eine offizielle Anfrage durch die Leitung der dffb, die bislang ausgeblieben ist.
Auch bei diesem Projekt bietet sich eine Verknüpfung mit der Alumni-Wesite an; Die Ausstellungsgegenstände könnten als Fotos auf die Seite gestellt und in anderer Form kommentiert werden.

4. Symposium: Gustáv Hamósz stellte seine Idee zu einem Colloquium vor, das die Videobewegung der 80er Jahre zum Ausgangspunkt für eine Bestandsaufnahme und ein Weiterdenken der Bewegung ins digitale Zeitalter unternimmt. Ausgehend von seinem Ansatz erweiterte sich die Diskussion um eine sinnvolle Ausweitung des Themas hin zu einem nachdenken über den Umgang mit der Geschichte. Klargestellt wurde immer wieder, dass es bei allen Projekten der Absolventen nicht um eine museale oder nostalgische Darstellung der dffb gehen kann. Immer steht auch die Frage im Raum, wie eine moderne, zeigemäße, den technologischen Herausforderungen des 1. Jahrhunderts adäquate Diskussion um Film, Medien und um die Ausbildung im Film- und Medienbereich aussehen müsste.

5. Ein großes Thema ist und bleibt das Archiv der dffb. Die Kinemathek hat bisher nur 75 Filme digitalisiert, ein Großteil der Produktion aus 50 Jahren bleibt also weiter im Verborgenen. Ein zusätzliches Problem schien den Teilnehmern und Teilnehmerinnen die Auswahl der Filme, ein anderes die völlige Abwesenheit der Videoproduktion.
Hinweise auf selbstinitiativen zur Digitalisierung der eigenen Filme wurden ausgetauscht. Auch kam der Vorschlag sich zusammenzutun und gemeinsam mit Firmen einen guten Preis auszuhandeln. Nicht zu empfehlen sei der völlige Alleingang bei dieser doch technisch sehr aufwendigen Arbeit.

Um 19h wurde die sehr angeregte Versammlung beendet. Es hätte noch lange weitergehen können.

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ENGLISH VERSION

DFFB alumni meeting, 29 April 2016

MINUTES

Happily, a surprisingly large number of attendees had followed the invitation to come to Café Schwarz in Berlin. The meeting took place around a large table in the seminar room.

1) First and foremost on the agenda was the presentation of the new alumni website, which is now online. It already has lots of fascinating content, thanks to the tireless efforts of Friederike Anders and René Perraudin. The website was developed with the limited resources made available by the friends' association, and hence differs from the opulently designed dffb archive site with Stiftung deutsche Kinemathek. The outcome is no less charming, offering lots of features which will continue to evolve with the contributions and activities supplied by other alumni. The presentation reverberated well with everyone, and its continued development is to be encouraged.
More financial support is vital, to further improve interactivity and reach of the website. Crowdfunding appears best suited to the character of the site, and such a campaign should garner enough alumni support in an early stage, joining the friends' association and actively donating (alumni wishing to join, please apply via e-mail with the friends' association for the relevant form to be sent by post).
Possible overlaps with the archive website were also discussed. To clarify the matter and discuss desired synergies and how to integrate these into their second phase of financing, a meeting with Martin Körber and Jürgen Keiper from Deutsche Kinemathek should be arranged.
Many alumni are not familiar with how to upload film on youtube or vimeo, which is vital for individual alumni pages. Production alumna Julia Lee has kindly offered to conduct a two-hour introductory workshop. We ask anyone interested to get in touch, so a suitable date can be arranged.

2) Fifty Years Film History at dffb - a seminar by Frank Behnke and Stefan Pehnke. Based on film excerpts supplied by dffb alumni and heroically digitalised by Frank in his spare time, this three-week seminar has now been completed at dffb. Students were asked to create their own compilation and edit. Excerpts from the resulting works were presented at this meeting to alumni. The seminar yielded an astonishing variety of exciting films coming from submitting historic dffb work to the fresh young gaze of today's students.
The seminar should definitely enter a second phase, which should yield work ready for presentation during the Berlinale 2017, or for broadcast with “Das kleine Fernsehspiel“, or on rbb or arte TV. For this we urgently seek the support of the dffb directorship.
These collected excerpts and the new students' films could also be suitable for use in the alumni website second phase. One proposition: linking excerpts as deposited in individual profiles to the entire film. Or there might be a “story generating” tool, with which to play at creating new combinations.
For this it is essential dffb made available all relevant rights.

3) Exhibition (concept by Gerd Conradt): An array of display cases with objects supplied by alumni. Handing in the objects could be a separate EVENT. Possible location, the corridors of Filmhaus. Gerd Conradt has also applied with Akademie der Künste, who responded favourably, suggesting an extended weekend event consisting of an exhibit, symposium, a film series, and talks. This would however, require an official dffb request, which has not been submitted so far.
This project, too, could benefit from collaboration with the alumni website; photographs from the exhibit could be posted on the website and provided with supplementary comment.

4) Symposium: Gustáv Harmós presented his proposals for a colloquium, which would take the video movement of the nineteen-eighties as a suitable point of departure to examine bringing the movement forward into the digital age. It was suggested to expand the idea into an examination of history and its perception. Everyone also agreed that all the above proposals form alumni would refrain from any museum-like, or nostalgic approach to a representation of the dffb. All the time everyone voiced their concern that any current discussion of film and the media, and studying film and media must do justice to the contemporary technological challenges of the 21st century.

5) The dffb archive - This remains a huge issue. The Kinemathek has so far only digitalised 75 films, leaving the largest body of work from the past 50 years in obscurity. The current selection available appears problematic to those present, as is the complete absence so far of any video work.
Hints on how to have one's work digitalised privately were exchanged. It was also suggested to join forces and negotiate favourable prices with commercial firms offering digitalising services. Digitalising film is still technically challenging and should not be carried out privately.

This very stimulating meeting terminated at 19h. It could have gone on much longer.